Sunday, November 6, 2011

Feueralarm


Gestern abend um acht machten wir uns auf, um ins Onsen zu fahren. Daraus wurde leider nichts. Ich war gerade noch in meinem Zimmer, da geriet meine Gastfamilie vor der Haustür in helle Aufregung. Schnell war auch ich zur Stelle. Draussen war es bereits dunkel. Diesem Umstand war es zu verdanken, dass Frau Suzuki bemerkt hatte, dass eine der Stromleitungen zu unserem Haus hin an einer Stelle in unregelmässigen Abständen rot glomm.

Herr Suzuki reagierte schnell. Er schaltete alle elektrischen Geräte im Haus aus und rief die Feuerwehr an. Als die Feuerwehr kaum fünf Minuten später mit zwei Wagen und über einem Dutzend Männern bei uns eintraf, war aus dem Glimmen ein durchgehendes Gühen geworden, es stieg beständig ein feines Rauchfähnlein auf und ab und zu knallte es sprühte Funken.

Und dann geschah eigentlich lange nichts. Na ja, die Feuerwehr war in Bereitschaft und ein Feuerwehrmann dokumentierte die Situation und wollte von Frau Suzuki ganz genau wissen, was sie wann wahrgenommen hatte. Ansonsten unterhielt man sich mit den herbeigeeilten Nachbarn oder machte Witze über Tepco. Einer der Feuerwehrleute kam auf mich zu und erzählte mir in Englisch, dass er einmal einen Homestay in Neuseeland gemacht hatte und nun zwei Kinder im Alter von 6 und 8 habe, einen Jungen und ein Mädchen. Es dauerte etwa eine Stunde, bis die Leute von Tepco vor Ort waren, um die Leitung zu prüfen und zu reparieren. 

Ich war schon froh, dass Frau Suzuki den Leitungsschaden bemerkt hatte. Es ist keine angenehme Vorstellung, nachts in einem luftigen Holzhaus von einem Feuer überrascht zu werden. 

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